2. September 2022 | Newsletter
3 Fragen an:
Marc Schwingel vom BUND Berlin
Alter: 43
Wohnort: Berlin
Beruf: Tischler, Politikwissenschaftler und Aktivist beim BUND Berlin
Glaube nicht alles, was du denkst!
Mein wichtigstes Werkzeug für die Klimawende:
die Kraft der Gemeinschaft
zu viel Kaffee, aber zumindest Fairtrade
Beim Berliner Klimatag kommen unglaublich viele Vereine, Initiativen und Unternehmen aus der Hauptstadt zusammen, um ihre Visionen für eine klimaneutrale Stadt vorzustellen. Was vereint sie?
Ich denke, dass sich bei uns jene Akteur:innen zusammenfinden, die alle sehr besorgt sind über die Folgen der Erderhitzung. Wir sehen ja bereits jetzt einige der Effekte der Klimakatastrophe – und dass die politischen Maßnahmen in keiner Weise ausreichen, um sie zu bekämpfen. Es braucht also zivilgesellschaftliches Engagement, um Druck von unten auszuüben. Das ist der Weg, den wir jetzt alle zusammengehen müssen.
Welche Entwicklungen innerhalb der Berliner Klimabewegung hast du in den letzten Jahren beobachtet?
Seit Fridays for Future hat die Szene einen gewaltigen Sprung gemacht: Sie ist nicht nur größer, sondern auch vielfältiger geworden. Die Kinder und Jugendlichen haben für ein eigentlich altbekanntes Thema unglaublich viel Aufmerksamkeit erzeugt. Aber auch viele erwachsene Menschen, die sich vorher wenig mit dem Thema Klima auseinandergesetzt haben, wurden innerhalb weniger Monate zu Aktivist:innen, die sich mit unglaublicher Energie an großartigen Projekten beteiligt haben. Ich frage mich, wo die Bewegung heute stünde, wenn Corona sie nicht so harsch ausgebremst hätte.
Gibt es ein Highlight, auf das du dich persönlich besonders freust?
Puh, das ist wirklich schwer zu sagen. Es gibt viele Highlights, zum Beispiel eine Ecke, in der man mit Virtual-Reality-Brillen in Landschaften einsteigen kann, die bereits jetzt von der Klimaerwärmung betroffen sind. Ich würde mir aber auch gern die Vorpremiere der „Klima-Monologe“ angucken – ein dokumentarisches Theaterstück, das von den weltweiten Kämpfen unterschiedlichster Menschen gegen den Klimawandel erzählt. Oder ich würde mit Fridays for Future zusammen Demoschilder für den Klimastreik am 23. September malen. Vermutlich habe ich aber zu viel Organisatorisches zu tun, um die Angebote wahrnehmen zu können.
Berliner Klimatag:
10. September 2022, 11–19 Uhr
RAW-Gelände (Friedrichshain-Kreuzberg)
Eintritt frei
berliner-klimatag.de
Lies hier ein Interview vom Jugendforscher Klaus Hurrelmann über Klimaaktivismus