5. August 2022 | Newsletter

3 Fragen an:

Sofia Ramcke von a tip: tap

Ist Wasser gleich Wasser? Nö, sagen die meisten Deutschen und schleppen Woche für Woche Mineralwasserflaschen auch in sauschweren Paketen in ihre Wohnungen, anstatt dort einfach den Hahn aufzudrehen. Die Initiative a tip: tap (auf Deutsch: ein Tipp: Leitungswasser) will das ändern.
Porträt einer Frau, die ein Glas Wasser trinkt.
FOTO a tip: tap 
Name: Sofia Ramcke
Alter: 26
Wohnort: Berlin
Beruf: Weltverbesserin

Mein wichtigstes Werkzeug:
Meine Hydro-Flask-Wasserflasche

Die wichtigste Frage, die mir je gestellt wurde:
„If you knew that you wouldn’t fail, what would you do with your life?“ 

Dieses Buch lese ich gerade:
„Circe“ von Madeline Miller

Diesen Berliner Ort besuche ich regelmäßig:
Markt am Maybachufer

Warum Hahn statt Flasche?
Weil es schon ein bisschen absurd ist, dass Menschen in Deutschland Wasser in Flaschen kaufen, obwohl es bei ihnen zu Hause in super Qualität aus dem Hahn kommt. Das ist nicht nur teuer, weil ein Liter Rohrperle ungefähr 0,2 Cent kostet, ein Liter Markenwasser gut das 400-Fache. Es kommt uns auch teuer zu stehen. Durch den Umstieg von Flaschen- auf Leitungswasser könnten wir pro Jahr so viel CO2 einsparen, wie durch den innerdeutschen Flugverkehr entsteht, weil Leitungswasser nicht abgefüllt, verpackt und transportiert werden muss. Außerdem würden wir Unmengen an Einwegplastikflaschen vermeiden.
 
Leitungswasser oder abgefülltes Wasser – alles im Grunde nur Wasser?
In der Regel schon. Was Mineralstoffe angeht, nehmen wir den Großteil ohnehin nicht über Getränke, sondern vor allem über feste Nahrung auf. Abgesehen davon enthält aber auch Leitungswasser eine bestimmte Menge Kalzium oder Magnesium. Wenn die Stiftung Warentest Leitungswasser aus verschiedenen Gegenden Deutschlands mit teils teuren Mineralwässern vergleicht, findet sie meist keine wesentlichen Unterschiede.

Wie wollt ihr Menschen dazu bringen, auf Wasser aus dem Hahn umzusteigen?
Es geht vor allem ums Aufklären. Auf der Straße, in Schulen, in Unternehmen. Das Projekt, für das ich arbeite, heißt: Wasserbar. Das ist eine mobile Leitungswasser-Ausgabestation. Damit gehen wir auf Kiezfeste, Wochenmärkte oder große Veranstaltungen und zeigen, wie sinnvoll Leitungswasser als Alternative ist. Was wir in unserer Stadt noch mehr brauchen, sind zum Beispiel Trinkbrunnen, an denen man seine Trinkflasche kostenlos auffüllen kann. www.atiptap.org

 

Termine von a tip: tap:
a tip: tap ist mit seiner Wasserbar das nächste Mal dabei auf dem Umweltfest „Berlin: blau. grün. wild.“ am 20. August von 11 bis 17 Uhr an der Mero-Halle im Spreepark, Treptow-Köpenick.

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