Altglas kann beliebig oft eingeschmolzen und dann zu neuen Produkten verarbeitet werden. Es hat eine Recyclingquote von fast 100 Prozent. Steckt in dem großen Haufen Weißglas aber auch nur eine grüne Scherbe, kann die ganze Charge verunreinigt werden. Darum ist es so wichtig, dass jedes Gefäß in den richtigen Behälter kommt. Was wohin gehört, darauf wiesen Poster in U- und S-Bahnhöfen Berlins hin: Leere Ketchup- und Rotweinflaschen sowie Gurkengläser erhielten neue Markennamen wie Weißglas, Braunglas oder Grünglas. Übrigens: Glas, das nicht eindeutig zuzuordnen ist, wie blaues, rotes oder auch schwarzes Glas, gehört immer in den grünen Altglasbehälter.
Wer mit der BSR zusammenarbeitet, dem wird dieses Wort irgendwann sehr geläufig: „Fehlwürfe“. Der Begriff meint jenen Abfall, der in die falsche Tonne geworfen wurde. Ein Glas Babynahrung in der Papiertonne, eine Shampooflasche im Glascontainer, ein Pappkarton in der Wertstofftonne. Vielleicht ist es nur eine Unachtsamkeit, für die Kreislaufwirtschaft bedeutet es trotzdem, dass wertvolle Ressourcen verloren gehen. Denn ein Glas kann im Papierwerk nicht recycelt werden. Deswegen weint das sonst gut gelaunte Baby auf dem Etikett.
Wie können wir die ernüchternden Zahlen unserer Überflussgesellschaft erklären? Wie erklären wir, dass wir mit unserem Konsumverhalten eigentlich längst im Müll ertrinken – wenn er nicht ständig von der BSR weggeschafft würde? Mit der Kampagne „Trenn dich von der Wegwerfgesellschaft“ entstanden zunächst verschiedene Motive zur Abfallvermeidung, gefolgt von Motiven zur Abfalltrennung. Stadtbewohnerinnen und -bewohner werden darauf in Alltagssituationen von ihren Wasserflaschen, Klopapierrollen, Weinflaschen oder Coffee-to-go-Bechern geradezu überwältigt. Doch es gibt Lösungen: Eine entspannte Tasse Kaffee tut der Umwelt wesentlich besser als ein Pappbecher.