1. Juni 2017 | Ausgabe 13
Hautnah
Ananas auf dem Laufsteg
Die spanische Designerin Carmen Hijosa entdeckte auf den Philippinen Fasern aus Ananas-Blättern als wertvollen Rohstoff. Aus dem einstigen Abfall produziert sie mittlerweile unter dem Label Piñatex (piña ist im Spanischen die Ananas) Schuhe, Taschen und Überzüge für Auto-Sitze. Kleider aus dem Material schafften es sogar auf den Laufsteg der Berlin Fashion Week.
www.ananas-anam.com
Da ist was faul!
Nach einem Markttag in Rotterdam bleiben mehr als drei Tonnen faulige Obst- und Gemüsereste übrig. Daraus sollte man doch etwas machen, dachten sich die Designer von Fruitleather Rotterdam. Sie zerkleinerten und kochten aussortierte Mangos und zerdrückte Nektarinen. Dann ließen sie die Masse trocknen – die Basis für das Frucht-Leder, aus dem nach Weiterentwicklung mal tragfähige Taschen entstehen sollen.
www.fruitleather.nl
Bäume tragen
Ja, das geht: eine vegane Korkjacke anziehen, die aussieht wie eine schwarze Biker-Lederjacke. Der kleine Familienbetrieb aus Oberfranken produziert faire Bio-Produkte unter anderem aus Kork. Dazu gehören Gürtel, Laptop-Hüllen und Portemonnaies, die es mit der Lebensdauer von Leder aufnehmen sollen. Und für die Herstellung müssen noch nicht einmal die Bäume gefällt werden, denn die Rinde der Korkeichen wächst stetig nach.
www.bleed-clothing.com
Schuhe aus Pilzen
Was bitte ist ein Myzel? Das sind die Wurzelfasern von Pilzen. Kaum ein Mensch kennt sie, kaum jemand beachtet sie. Doch das Start-up MycoWorks aus San Francisco will die Fasern groß rausbringen. Werden sie mit Abfallprodukten wie Maisschalen versetzt, bilden sich nach wenigen Tagen darauf Pilzsporen. Die Masse kann dann in Form gepresst, getrocknet und gegerbt werden. Das Pilz-Leder ist angeblich recht strapazierfähig und atmungsaktiv. Wenn es entsorgt wird, kann es als Dünger dienen. Bald soll es Produkte wie Schuhe zu kaufen geben.
www.mycoworks.com