2. Mai 2025 I Newsletter

3 Fragen an:

Susanne Dittmar, Projektleiterin UMWELTFESTIVAL

"30 Jahre UMWELTFESTIVAL – Jetzt erst recht": Unter diesem Motto wird am 1. Juni auf einer bunten Festivalmeile von 11 bis 18 Uhr Jubiläum gefeiert. Am Brandenburger Tor und entlang der Straße des 17. Juni stellen Vereine, Initiativen, Unternehmen, Behörden und viele andere ihre Ideen und kreativen Lösungen für Umwelt-, Natur- und Klimaschutz vor. Die BSR ist auch mit einem Informations- und Aktionsstand dabei. Die Grüne Liga Berlin organisiert das Festival. Wir sprechen darüber mit der Projektleiterin Susanne Dittmar.

Susanne Dittmar
Foto: Sebastian Hennigs  

Name: Susanne Dittmar

Wohnort: Berlin-Kreuzberg

Alter: 44

Beruf: Projektleiterin UMWELTFESTIVAL

Mein liebster Upcycling-Hack: Kalenderblätter als Geschenkpapier umfunktionieren.

Mein größter unverzichtbarer Luxus: im Bett Kaffee trinken und Zeitung lesen.

Mein Lieblingsort in Berlin: das Tempelhofer Flugfeld. Eine wunderbare Aussicht und in der Regel glückliche Menschen.

Inspiration finde ich: in täglichen Gesprächen, egal ob mit meinen Kindern, Freund:innen oder im Arbeitskontext.

Der beste Tipp, den ich je bekommen habe: „Viel Hände, schnelles Ende“. Zusammen ist so oft viel einfacher, schneller und schöner als allein.

Welche wichtigen Akzente hat das UMWELTFESTIVAL in den vergangenen 30 Jahren in Berlin gesetzt?
Das UMWELTFESTIVAL ist ein Mutmacher und schafft es seit 30 Jahren die unterschiedlichsten Menschen zusammenzubringen und in entspannter Atmosphäre zum Austausch anzuregen. Wie kann ich in meinem Alltag einen Beitrag zum Umweltschutz leisten? Wo kann ich mich engagieren oder wie kann ich Einfluss nehmen? Kinder lernen, wo unsere Lebensmittel herkommen, ihre Eltern können sich zu Energiesparen, Upcycling oder zur Hofbegrünung beraten lassen. Auf der Bühne am Brandenburger Tor diskutieren Expert:innen aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, es gibt Musik, Straßentheater, leckeres Bio-Streetfood und viel, viel mehr. Es ist also für jede und jeden etwas dabei.

Übrigens bemühen wir uns schon seit Beginn, das UMWELTFESTIVAL so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Um Abfall zu vermeiden, gibt es zum Beispiel ein Mehrwegsystem für die Gastro-Stände, die Ausgabe von kurzlebigen Give-Aways ist verboten, es wird an mehreren Stellen kostenloses Trinkwasser ausgegeben, wir arbeiten mit Foodsharing-Initiativen zusammen und setzen ausschließlich Komposttoiletten ein. Um Teilnehmende zu einer emissionsfreien Anreise zu motivieren, bieten wir Fahrradparkplätze an und erheben bei den Ausstellenden bei der Anreise mit dem Auto einen freiwilligen Klimabeitrag. Dieser wird dann an eine gemeinnützige Organisation gespendet. 

Das Motto „Jetzt erst recht“ drückt etwas Kämpferisches aus. In welchen Bereichen siehst du noch große Hürden und wie können wir diese überwinden? 
Als wir mit den Vorbereitungen für das Jubiläumsfestival begonnen haben, haben wir uns gefragt, warum sich die Schlagzeilen von vor 30 Jahren nicht wirklich geändert haben. Schon 1995 wurde vom heißesten Sommer gesprochen, es gab Dürren und verheerende Überschwemmungen. Heute sieht es nicht anders aus, bzw. die Nachrichten häufen sich. Die Krise ist längst vor der eigenen Haustür angekommen. Jetzt den Kopf in den Sand zu stecken, ist keine Option und doch scheinen viele Menschen müde oder überfordert zu sein.

Dabei ist auch viel Gutes passiert in den vergangenen Jahren, wir können einige Erfolgsgeschichten erzählen und vor allem können wir unsere Zukunft mitgestalten. Das UMWELTFESTIVAL ist daher eine Einladung an alle, gemeinsam für eine klimafreundliche Zukunft mit anzupacken. Wir wollen uns den Herausforderungen realistisch, aber mit kreativen Lösungsansätzen, stellen und so Hoffnung machen. Ganz ohne Zeigefinger.

Was können die Besucher:innen auf dem Festival erleben und welche Highlights erwarten sie?         
Entlang der Straße des 17. Juni erwarten die Besuchenden über 200 Ausstellende mit einer Vielzahl von spannenden und inspirierenden Ideen, Projekten oder Dienstleistungen. Für Kinder ist der BioErlebnisBaunerhof der FÖL (Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau Berlin-Brandenburg e.V.) ein Highlight. Hier kann Korn gemahlen und gebacken werden, es gibt eine kleine Gärtnerei und ein Getreidebad. Am EcoMind Space auf Höhe des Sowjetischen Ehrenmals gibt es insbesondere für junge Erwachsene verschiedene Workshops zu Klimagerechtigkeit, Upycling und Stadt der Zukunft. Die Berliner Gartenarbeitsschulen stellen mit einer Vielzahl von Mitmachaktionen die Wichtigkeit dieser grünen Lernorte in der Stadt vor, Vereine wie Bits&Bäume Berlin, Topio e.V. oder KDE e.V. klären über nachhaltige Digitalisierung auf, wirBERLIN organisiert einen CleanUp im Tiergarten und die Omas for future testen unser Wissen mit ihrem Zukunftsquiz. Die Liste ist schier unendlich.

Ein Highlight auf der Bühne am Brandenburger Tor ist, neben den Talkrunden und Preisverleihungen, das Anschneiden der Geburtstagstorte. Denn das ist das UMWELTFESTIVAL natürlich auch: Ein großes Fest!

Kreis statt Krise