September 2025 / Newsletter

3 Fragen an Tainá Guedes

   
Portrait von Tainá Guedes
Foto: Tainá Guedes, Foto: Fabrice Labit

Die Berlinerin Tainá Guedes ist Köchin und Lebensmittelaktivistin, Künstlerin und Autorin. Sie hat die Entretempo Kitchen Gallery gegründet und die „Food Art Week“ ins Leben gerufen. Kunst und Essen, Verschwendung, Nachhaltigkeit und Gerechtigkeit – Tainá Guedes hat viele verschiedene Projekte initiiert, die all diese Themen verbinden. Auch mit der Berliner Stadtreinigung hat sie bereits zusammengearbeitet. Für ein Kunstprojekt, das sie zusammen mit Berliner Schülern inszenierte, wurde sie sogar mit dem deutschen UNESCO-Preis für Engagement ausgezeichnet. Aktuell leitet sie eine Ausstellung in Kooperation mit dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, der Stabsstelle Bildung für nachhaltige Entwicklung (SBNE) und in Partnerschaft mit der NochMall (Gebrauchtwarenkaufhaus der BSR), die noch bis Dezember im WILMA Shoppen besucht werden kann. Tainá stellt sich mit ihrer Ausstellung dem Thema Ernährung und 17 Nachhaltigkeitsziele, indem sie diese anhand eines abstrakten Waldes darstellt. Wir haben mit Tainá Guedes über gute Energie, achtsames Essen und gepflegte Vielfalt in Berlin gesprochen.

Name: Tainá Guedes

Wohnort: Berlin

Alter: 47

Beruf: Künstlerin, Autorin und Kuratorin

Mein liebster Upcycling-Hack: Aus scheinbar wertlosen Resten kleine Schätze oder Kunstwerke schaffen – sei es ein Einmachglas, das zu einer Vase wird, oder Stoffreste, die ein neues Leben finden.

Mein größter, unverzichtbarer Luxus: Stille Momente mit meiner Familie – am Tisch, im Wald, beim gemeinsamen Essen.

Mein Lieblingsort in Berlin: Dort, wo Natur und Stadt sich berühren – die Seen, die Parks, die unerwarteten grünen Oasen.

Inspiration finde ich: Im Duft einer Mahlzeit, in den Stimmen meiner Kinder, in der Poesie des Alltags und in der Idee, dass die Welt durch kleine Gesten schöner werden kann.

Du schreibst Bücher, kuratierst Ausstellungen, arbeitest mit internationalen Künstler:innen zusammen und leitest eine Kitchen-Gallery – deine Biografie ist beeindruckend. Woher nimmst du deine Energie?

Meine Energie kommt aus Liebe – zur Kunst, zum Essen, zu den Menschen. Für mich ist jedes Projekt eine Möglichkeit, die Welt ein bisschen heller und poetischer zu machen. Ich glaube daran, dass Schönheit und Fürsorge Kräfte sind, die uns tragen und verwandeln können.
 

Fast-Food-Ketten, Lieferdienste, To-go-Kultur – wir konsumieren unser Essen immer schneller. Meinst du, es gibt eine Chance, wieder achtsamer mit Lebensmitteln umzugehen und Lebensmittelverschwendung zu reduzieren?

Ja, ich glaube fest daran. Essen ist mehr als Nährstoff – es ist Erinnerung, Kultur, Beziehung. Wenn wir uns daran erinnern, mit welchem Wunder jedes Korn, jede Frucht entsteht, dann lernen wir, achtsamer zu sein. Kunst kann dabei wie eine Brücke wirken: Sie öffnet Herzen, wo Zahlen allein nicht reichen.

Was wünschst du dir für deine Zukunft? Und was für die Zukunft Berlins?

Für meine Zukunft wünsche ich mir, weiter träumen und diese Träume in Projekte verwandeln zu dürfen, die Hoffnung schenken. Für Berlin wünsche ich mir, dass die Stadt ihre Vielfalt wie einen Garten pflegt – mit Raum für Solidarität, für Begegnung, für ein neues Miteinander. Ich sehe eine Stadt, in der Nachhaltigkeit und Menschlichkeit Hand in Hand gehen.

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