Seit acht Jahren reist Barbara Dombrowski zu den Extremen unseres Globus: dorthin, wo die Auswirkungen des Klimawandels am härtesten die dort lebende Bevölkerung bedrohen.
Zunächst begleitete die Hamburger Fotografin Robbenjäger in Grönland, dann indigene Stämme in Ecuador. In großformatigen Bildern kontrastiert sie Menschen und Landschaften, die zwar auf unterschiedlichen Seiten der Erde leben, aber unter dem gleichen Problem leiden: dem Klimawandel. „Tropic Ice“ bringt das Schmelzen und das Versteppen, das Vertrocknen und Verbrennen in epischer Weise zusammen.
Die Menschen vor Ort stehen dabei immer im Mittelpunkt. „Ich wollte einfach die Geschichte anders erzählen“, sagt Dombrowski. „Ich glaube, dass Katastrophenbilder allein nicht genügen, um Menschen in der westlichen Welt wirklich zu erreichen.“ Ihre Fotos sollen Empathie erzeugen und Menschen zum Nachdenken über ihren eigenen Anteil am Klimawandel anregen. Im Sommer 2013 ist Dombrowski mit großformatigen Bildern nach Grönland zurückgekehrt und hat die Bilder an einem Eisberg installiert. „Indem ich die Bilder dort zeige, wo ich sie fotografiert habe, und den jeweils anderen Ort dazu bringe, habe ich sie vollkommen neu in die Landschaft integriert und baue damit eine Brücke zwischen den beiden Kulturen“, sagt Dombrowski. Als Nächstes möchte sie noch die untergehenden Inseln Ozeaniens besuchen und alle fünf Kontinente in einer Ausstellung am Fuß des Kilimandscharos vereinen.
„Wir als westliche Welt sind nicht nur Ursache, sondern auch Opfer des Klimawandels.“ Deswegen ist ihr wichtig, dass Menschen aus unseren Breitengraden auch in dem Projekt mitmachen, und zwar mit ihren eigenen Porträts. Wer mag, kann mit einer Spende auch ein Bild von sich mitschicken. Das wird dann in Form einer tibetischen Gebetsfahne in die Ausstellung integriert. „Wenn viele Leute mitmachen, ist es schon ein großes Statement“, sagt Dombrowski.
www.tropic-ice.com