Ihr habt euch nicht „Circular Now“ genannt, sondern „Circular Futures“. Sind wir wirklich noch so weit entfernt von einer Welt, in der alles rund läuft?
Ja. Die Kreislaufwirtschaft bekommt seit ein paar Jahren immer größere Aufmerksamkeit. „Zirkulär“ scheint das neue „nachhaltig“ zu sein. Trotz vieler Bemühungen funktioniert unser lineares Wirtschaftssystem jedoch in großen Teilen einfach weiter. Eine Circular Economy haben wir noch lange nicht.
Wie kommen wir da hin?
Zunächst mal mit der Einsicht, dass wir an die Kette Produzieren – Nutzen – Wegwerfen nicht einfach nur Recyceln hängen dürfen. Echte Kreislaufwirtschaft bedeutet, dass wir die Art und Weise, wie wir produzieren und konsumieren, nach dem Prinzip Reduzieren – Wiederverwenden – Recyceln neu gestalten. Wer das anstrebt, muss radikal umdenken und daran alle beteiligen, die dazu beitragen können: Politik, Verwaltung, Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft.
Wie wollt ihr das beschleunigen?
Indem wir bei „Circular Futures“ alle zusammenbringen, von denen Veränderungen ausgehen, und uns auf konkretes Handeln fokussieren. Zirkuläre Ökonomie ist ja kein einheitlich definiertes Wirtschaftsmodell. Sie ist eine Sammlung an Möglichkeiten. Also unterstützen wir Initiativen und Start-ups, um neue Ideen, Produkte, Materialien, Geschäftsmodelle oder Kooperationen auf die Probe zu stellen, anzupassen und zu skalieren. Beispielsweise, indem durch uns ein Start-up für Mehrweg-Verpackungen mit einem großen Hersteller solcher Produkte gemeinsame Sache machen kann. Wir sind eine Art Testlabor. Wir wollen zeigen, wie die zirkuläre Wirtschaft von morgen schon heute gelingen kann. Wer das mitgestalten will, kann sich noch bis zum 20. Oktober über unsere Internetseite bewerben.
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